Im gestrigen Planungsausschuss stand unter anderem das Thema „Parkplatz in Venekoten“ auf der Tagesordnung.
Die Anwohner in Venekoten klagen schon seit geraumer Zeit über zu wenige Stellplätze, gerade in den Sommermonaten, in denen zu den Anwohnern noch viele Waldbesucher dazukommen. Dass der Parkplatzmangel Tatsache ist, darüber brauchen wir nicht zu diskutieren, aber sowohl über die Ursache, als auch den Lösungsansatz muss unbedingt gesprochen werden.
Venekoten wurde ursprünglich als Ferienhaus Siedlung angelegt. Mit der Zeit haben jedoch immer mehr Menschen ihren Wohnsitz dorthin verlegt. Somit galten schon damals andere Vorschriften, was die Anlage bzw. das Vorhalten von Parkplätzen angeht, als man es in einem „normalen“ Baugebiet gehabt hätte. Vor einigen Jahren hat die Gemeinde den Status als Wohngebiet jedoch zur Freude der Anwohner legalisiert. Die Entscheidung war auch sicherlich richtig und notwendig, um die Bewohner auch rechtlich abzusichern. Nur ist die Parkplatzsituation nicht auch eine Folge der ständigen Bewohnung?
Der Lösungsansatz der Gemeindeverwaltung ist der Bau eines Parkplatzes am westlichen Ende des Venekotenwegs auf einem Grundstück, das sich bereits in Gemeindeeigentum befindet. In der Verwaltungsvorlage ist dann auch eine Skizze davon zu finden (natürlich keine Übersichtskarte, auf der man direkt sieht, wo sich das Grundstück befindet – nämlich ganz am Ende des Venekotenwegs!)
Mehr Parkplätze sind natürlich eine tolle Antwort auf Parkplatznot, aber es gibt einige Faktoren, die leider weder die Gemeindeverwaltung, noch die anderen im Rat vertretenen Fraktionen bedacht haben.
Ich erinnere mich noch an die unsägliche Diskussion um den Standort vom Vollsortimenter in Elmpt. Ein den anderen Fraktionen wichtiges Thema war der Verkehr, der sich durch den neuen Markt erhöht. Komischerweise war das in der Ausschusssitzung überhaupt kein Thema, dass der Verkehr dann halt einmal komplett durch Venekoten fahren muss, um auf den Parkplatz zu gelangen.
Ein anderer Punkt in der Planung der Verwaltung ist die Tatsache, dass der Parkplatz, der übrigens 35.000 € kosten soll, nur in den Sommermonaten freigegeben werden soll, um die Kosten für die Ertüchtigung des Untergrunds nicht in die Höhe zu treiben. Somit ist die Ausrichtung auf Waldbesucher deutlich. Jetzt stellt sich nur die Frage, ob es wirklich sinnvoll ist, den touristischen Verkehr rund um den Venekotensee noch zu erhöhen. Dadurch beweist die Gemeinde, dass sie das Baden im Venekotensee duldet (Verbotsschilder hin oder her). Ist sie nicht somit auch haftbar für Badeunfälle? Ich jedenfalls halte die Gefahr in einem nicht überwachten See, der in der Mitte auch mehr als 10 m tief ist, für deutlich größer, als in einem Freibad mit Bademeister!
Hinzu kommt noch ein anderer Aspekt, der mindestens genauso wichtig ist: die Brandgefahr. Je mehr Besucher in das Gebiet kommen, umso häufiger wird es auch zu (illegalen) Grillparties kommen. Bei den immer trockener werdenden Sommern und bereits jetzt fehlenden 200 mm Niederschlag wird das Brandrisiko sicherlich nicht kleiner. Hinzu kommt die Brandgefahr von PKW’s mit heißen Katalysatoren, die vielleicht doch zu nah an einer Grasnabe stehen und Feuer fangen können – und das alles mitten im Waldgebiet, na prima!
Ich hoffe, die Verwaltung kommt wenigstens meiner Anregung nach, unsere Feuerwehr diesbezüglich nach ihrer Meinung zu befragen, was bisher natürlich auch nicht geschehen ist.
Ich frage mich, warum die Gemeinde 35.000 € für einen Sommerparkplatz ausgeben will (die Kosten für einen ganzjährigen Parkplatz will der Bauhof noch ermitteln, diese sollen aber deutlich höher liegen), aber nicht Willens ist, das Niederkrüchtener Freibad für den Betrag von ca. 180.000 € zu ertüchtigen. Ich glaube, dass viele Niederkrüchtener und Bewohner aus umliegenden Gemeinden im heißen Sommer 2018 das Freibad schmerzlich vermisst haben, und das wird in diesem Jahr leider wieder so sein, dafür haben wir dann eine erhöhte Gefahr von Badeunfällen im Venekotensee , eine erhöhte Brandgefahr rund um den Parkplatz und im umgebenden Waldgebiet sowie mehr Verkehr durch Venekoten! Vielleicht sollte man das Thema doch nochmal überdenken…
Stefan Tillmann
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